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US-Präsidentschaftskandidat spricht sich für legales Online Poker aus
Teile diesen Beitrag:Der US-amerikanische Präsidentschaftskandidat Andrew Yang (Demokratische Partei) hat sich per Twitter für die bundesweite Legalisierung von Online Poker ausgesprochen. In einer Legalisierung sieht der ursprünglich taiwanesische Politiker Vorteile für Spieler und Anbieter. Vonseiten der hiesigen Pokercommunity wird der Schritt befürwortet, doch wie realistisch ist die Idee?
Einheitliche Regulierung gefordert
Der 44-jährige Politiker und aktuelle Präsidentschaftskandidat der Demokraten für die anstehende Wahl 2020, Andrew Yang, befürwortet die Legalisierung von Online Poker in den USA. Seit der im Mai 2018 erfolgten Aufhebung des „Professional and Amateur Sports Protection Act of 1992 (PASPA)“ durch den obersten Bundesgerichtshof, USSC (United States Supreme Court), gelten Online Glücksspiele in den Vereinigten Staate nicht mehr als illegal. Ähnlich wie in den Bereichen Sportwetten und Online Casino, obliegt die Regulierung an dieser Stelle den einzelnen Bundesstaaten.
Yang verweist darauf, dass Online Poker jedoch bisher nur in den Staaten New Jersey, Nevada und Delaware legal ist. Zudem plane der Staat Pennsylvania, der schon 2018 entsprechende Regulierungen für Online Glücksspiele verabschiedet hat, Online Poker einzuführen. In Bezug auf eine bundesweite Legalisierung sieht der in New York aufgewachsene Politiker eine Win-Win-Situation sowohl für Spieler als auch für Anbieter. Dies allerdings nur unter der Voraussetzung einer einheitlichen Regulierung. In einem kürzlich erfolgten Twitter-Posting heißt es diesbezüglich:
“Online Poker ist in vier Staaten legal. Die staatlichen Vorschriften sind unterschiedlich und bringen viele Spieler auf ausländische Webseiten. Wir sollten klare Regeln aufstellen und Poker in allen 50 Staaten legalisieren. US-amerikanische Spieler und Unternehmen würden hiervon profitieren, die neuen Steuereinnahmen könnten zur Bekämpfung von Spielsucht eingesetzt werden.”
Zuspruch vonseiten der Pokerszene
Die hiesige Pokercommunity hat auf Yangs Tweet positiv reagiert. Auch einige weltbekannte Pokerprofis unterstützen den Beitrag, darunter zum Beispiel der sechsfache WSOP-Bacelet-Gewinner, ehemalige PokerStars-Botschafter und erfolgreichste kanadischer Pokerspieler überhaupt, Daniel Negreanu. Dieser bekundete ebenfalls per Twitter, dass Andrew Yang der „richtige Präsidentschaftskandidat“ für diejenigen sei, die die Freiheit, Poker von zu Hause aus zu spielen, genießen wollen. Am Ende des Tweets folgte sogar ein Hashtag mit dem Titel #YangGang. Erst kürzlich hatte Negreanu im Übrigen angekündigt, eine eigene Pokerserie zu planen, weshalb eine bundesweite Legalisierung vonseiten des Spielers nur befürwortet werden kann.
Außerdem meldete sich der bekannte Poker-Vlogger Joey Ingram zu Wort und schenkte Yangs Idee Zuspruch. Eine einheitliche Regulierung des Online Pokers in den USA sei demnach dringend notwendig. Auch Ingram verweist darauf, dass Spieler aktuell häufig auf ausländische Seiten ausweichen müssen, wo im Umkehrschluss weniger Spielerschutz besteht als auf regulierten Seiten. Der Vlogger ergriff in diesem Kontext die Gelegenheit beim Schopf und lud den Präsidentschaftskandidaten obendrein auf seine Youtube-Show ein, was der Politiker sogar prompt annahm.
Des Weiteren bekundeten auch einige Betreiber ihren Zuspruch, zum Beispiel der Chef von partypoker, Rob Yong, der Yangs Idee mit einer Serie von betenden Emojis kommentierte. Zudem twitterte Phil Galfond, US-amerikanischer Pokerprofi und Betreiber der im letzte Februar etablierten Online Poker-Plattform Run it Once, ein deutliches Statement zum Thema Spielsicherheit. Im Wortlaut hieß es:
“Ja! Und was die meisten Außenstehenden nicht merken ist, dass viele Seiten immer noch in den USA betrieben werden, aber weil es hier verboten ist, sind es besonders diese Seiten, die alle Vorschriften ignorieren, inklusive verantwortungsbewusstes Spielen, Sicherheit, Geldwäsche, etc. Legales Poker macht Amerika sicherer!”
Wird Yang US-Präsident?
Dass der Politiker Yang mit seiner Online Poker-Idee schon jetzt auf Stimmfang für die kommende Wahl geht, steht außer Frage. Doch wer ist der Präsidentschaftskandidat? Und vor allem: Wie stehen seine Chancen auf Erfolg?
Wie bereits angedeutet ist der 44-jährige Andrew Yang ursprünglich taiwanesischer Herkunft. Als Sohn eines Physikers und einer Mathematikerin ist er in New York aufgewachsen, wo er bis heute als Unternehmer tätig ist. Er arbeitet als Jurist, ist Gründer eines Start Up-Unternehmens in der Gesundheitsbranche und gleichzeitig Geschäftsführer von Manhattan Test Prep. Außerdem ist er Gründer der Wohltätigkeitsorganisation „Venture for America“. Sein durchaus charismatischer Wahlslogan lautet „Make America Think Harder“, angelehnt an die Polemik des amtierenden US-Präsidenten Donald Trump („Make America Great Again“).
Dass Yang tatsächlich zum neuen US-Präsidenten gewählt wird, ist bis dato jedoch eher unwahrscheinlich. Seine Chancen werden als niedrig eingestuft, laut aktuellen Umfragen trauen Yang nur 17 Prozent der Wähler einen Sieg über Trump zu. 52 Prozent sind hingegen der Meinung, dass Yang keine Chance gegen den amtierenden Präsidenten hat. Zudem gibt es noch weitere bekannte Kandidaten aus den Reihen der Demokraten, denen höhere Siegchancen zugesprochen werden. Darunter zum Beispiel der US-Senator Bernie Sanders oder der ehemalige texanische Abgeordnete Beto O’Rourke.
Nichtsdestotrotz bringt Yang mit seinem Anliegen ein wichtiges Thema auf den Plan, denn nach dem NFL-Sport gehört Poker zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten der US-Bürger. Ob Yang seine Forderung nach legalem Online Poker auch abseits der Präsidentschaftswahl weiterverfolgen wird, bleibt vorerst abzuwarten.
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